Nicht ohne Wollsocken! Bilderbuchreise durch Sri Lanka
Sri Lanka in 5 Tagen? Geht das? Und wieso Wollsocken? Dies ist die Bildergeschichte einer Bilderbuchreise über das ehemalige Ceylon.
Die Route
Colombo Airport - Dambulla/Sigiriya/Polonnaruwa - Peradeniya/Kandy - Nuwara Eliya - Tissamaharama
Zugegeben, fünf Tage sind nicht besonders viel für ein Land, das vor Schönheit und historischen Flecken nur so strotzt. Wenn Sie es einrichten können, planen Sie acht bis zehn Tage ein.
Sigiriya
Den Palast mit Wällen, Schutzgräben, Parkanlage und einem ausgeklügeltem Wasser- und Luftsystem hat König Kashyap im 1. Jahrhundert erbaut. Er habe ihn, so munkelt es, mit seinen 500 Gespielinnen bewohnt. Die Gemächer des Königs lagen hoch oben auf dem „Löwenfelsen“, einem 200 Meter hohen Felsplateau. 1.200 knackige Stufen geht es hinauf zum höchsten Punkt, Highlight auf dem Weg nach oben sind die „Wolkenmädchen“, Höhlenmalereien von jungen Damen, die mit ihren bloßen Oberkörpern früher wie heute die Menschheit bezaubern.
Tipp: vor 8:00 Uhr in Sigiriya eintreffen, ab 8:30 Uhr Staugefahr auf der (einzigen) Treppe!
Polonnawura
Das 140 Hektar große Areal lag lange Zeit verborgen in den Tiefen des Dschungels. Erst im Jahr 1820 folgte ein englischer Forscher den Geschichten der alten Singhalesen und entdeckte die Überreste einer riesigen Stadt, deren Blütezeit auf das 10. und 11. Jahrhundert datiert wird. Damals gab es hier beeindruckende Bauten mit Parks und Kanälen, übergroßen Dagobas und in beeindruckender Bildhauerkunst erschaffenen Buddhafiguren. Heute sind die zum Teil erstaunlich gut erhaltenen Überreste zu besichtigen
Tipp: Das Areal per Fahrrad erkunden! Die Räder können gemietet werden. Es empfiehlt sich, Socken anzuziehen: Sand und Steinplatten werden auf Dauer extrem heiß!
Dambulla
Der Felsentempel liegt in etwa 340 Meter Höhe über dem Ort Dambulla. 200 Stufen führen nach oben in das noch immer von Mönchen bewohnte Kloster. In 5 unterschiedlich großen Höhlen haben Mönche die Höhlenwände über 2.000 Jahre hinweg mit unzähligen Bildern von Buddhafiguren geschmückt. Außerdem gibt es zahlreiche Buddhastatuen in unterschiedlichsten Positionen zu sehen und in der zweiten Grotte befindet sich ein kleines Wunder: von der Decke tropft unablässig Wasser. Die Quelle versiegt selbst in der Trockenzeit nie.
Tipp: Wegen der Hitze und dem Andrang den Aufstieg vor 8:00 Uhr beginnen. Das Museum unten kann man sich sparen.
Blumen als Opfergabe nur erstehen, wenn man sie verstecken kann: die Affen rasen durch den Wald!
Kandy
Die Stadt „auf den fünf Hügeln“ liegt auf 500 Meter Höhe, die Temperaturen liegen bei angenehmen 24 Grad. Die quirlige Stadt beherbergt das Heiligtum der Buddhisten, den Zahntempel „Dalada Maligawa“. Die Legende besagt, dass hier ein Zahn Buddhas aufbewahrt liegt. Darum strömen täglich mehrere tausend Buddhisten in den weißen Tempel.
Tipp: Eine Zeremonie miterleben! Dazu möglichst weiße oder helle Kleidung tragen. Am Abend wird es sehr voll! Früh genug da sein!
Nuwara Eliya
Andere Welt, anderes Klima, anderes Gefühl. Und auch das ist Sri Lanka! Auf 1.900 Meter Höhe steigen die Temperaturen selten über 25 Grad Celcius, ringsherum sehr viel Grün, Teeplantagen und hohe Bergspitzen. In dem gerade einmal 43.000 Einwohner zählenden Städtchen lebt die britische Kolonialzeit fort, der Ort lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden.
Tipp: Auf dem Weg nach Nuwara Eliya eine der Teeplantagen besichtigen. Eine typisch englische „Tea Time“ im Tearoom des „Grand Hotel“ zelebrieren.
Ella
Wer Zeit hat, bleibt eine Nacht in der winzigen Stadt Ella im südlichen Bergland. Das Dorf ist beliebt bei Backpackern und Wanderern und bekannt für die unterschiedlichsten Arten von „Roti“, den kleinen Reismehl-Fladenbroten, die besonders zum Frühstück mit Palmensirup oder Bienenhonig verzehrt werden. Lohnenswert sind außerdem die „Rawana Ella Falls“, Wasserfälle, die über 100 Meter in die Tiefe stürzen.
Tipp: Unbedingt den winzigen Bahnhof anschauen! Ella ist Endstation der berühmten Zugfahrt von Colombo durch das Hochland über Kandy bis nach Ella. Wer Zeit hat, sollte sich diese Fahrt gönnen!
Yale National Park
Elefanten, Leoparden, Büffel, Krokodile, jede Menge Affen und Wildschweine und unberührte Strände des Indischen Ozeans gibt es im Yale National Park zu bewundern. Wer bereits Afrika-Sfari erprobt ist, sollte sich von diesen Erinnerungen mal schnell frei machen: da die 6-Sitzer Jeeps nie voll besetzt werden (das führe immer zu Konflikten), flitzen bei jeder Safari an die 30 Fahrzeuge durch den 140 Hektar großen Park, zum Teil hinter einander in einer langen Reihe. Allein mit den Tieren fühlt man sich hier nie und ich habe mich gefragt, ob die eigentlich meinen, dass die Tiere völlig schwachsinnig wären und sich bei dem Getöse ernsthaft blicken ließen. Trotzdem haben wir Elefanten, Büffel und Krokodile (denen und den Büffeln ist das Geknatter in ihren Wasserlöchern vermutlich eher gleichgültig) und den Indischen Ozean gesehen. Nach dem Tsunami in 2004 steht an dieser Stelle ein Denkmal. Das Camp, dass einmal an diesem wunderschönen Fleck gestanden hatte, wurde damals dem Erdboden gleichgemacht, 45 Menschen starben. Das Camp wurde nicht wieder aufgebaut.
Galle
Im Süden der Insel direkt am tiefblauen Indischen Ozean liegt das pittoreske Örtchen Galle. Die Stadt aus dem 16. Jahrhundert geht unverkennbar auf portugiesische und holländische Ursprünge zurück. Von einer gut erhaltenen Stadtmauer umringt schlendert man durch die schmalen und verkehrsberuhigten Gässchen, entlang zahlreicher Galerien, Cafés, bezaubernder kleiner Geschäfte und teils windschiefen Häuschen.
Tipp: Für Design-Fans: im Herrenhaus und Boutiquehotel „The Fort Printers“ absteigen. Absolut stilvoll.