Wann brauchst Du eine Yogatherapie?
Was ist eigentlich Yogatherapie? Und was bringt es?
Yoga an sich mag für Dich schon anstrengend klingen: Asanas und wilde Verrenkungen für die Superfitten? Weit gefehlt. Yoga kann auch anders. Neben Hot-, Power– , Ashtanga-, Jivamukti– oder Vinyasa-Yoga gibt es noch eine ganz andere Richtung, die auf konkrete gesundheitliche Probleme abzielt.
Warum machst Du eine Yogatherapie?
In der Yogatherapie fliessen Yoga-Philosophie und Yoga-Praxis mit medizinischem Hintergrundwissen zusammen. Es gibt 2 Arten von Yoga-Therapie:
1. Präventives Yoga
2. Therapeutisches Yoga
Ersteres wird, wie der Name bereits vermuten lässt, vorbeugend angewendet, um die Gesundheit zu erhalten und Krankheit gar nicht erst entstehen zu lassen. Beispiele wären hier Burn-Out-Prävention, Stressmanagement, Yoga für einen starken, gesunden Rücken.
Therapeutisches Yoga wird in Kombination mit einem Schulmediziner wie Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut oder Osteopath angewendet. Ausnahme: der Yogatherapeut ist ebenfalls ausgebildet in einem der oben genannten Berufe. Bei der therapeutischen Yogatherapie geht es darum, bestehende Beschwerden zu lindern:
Bluthochdruck
Rückenbeschwerden
hormonell bedingte Krankheiten
Verdauungsprobleme
Stress
Konzentrationsprobleme
Schlafstörungen
Befindlichkeitsstörungen
Burn-Out
Eigenverantwortung übernehmen
Yoga ist ein Weg, bei dem Du etwas tun musst. Du bekommst nicht wie einem Schulmediziner ein Pillchen verschrieben, um Dich dann wieder in Deinen alten Lebensgewohnheiten einzurichten. Wenn Du Dich für Yoga entscheidest, ist mitmachen angesagt. Die Asanas sind die eine Sache. Yoga ist ein ganzheitlicher Weg und Du wirst Dich in einer Yogatherapie, egal ob präventiv oder therapeutisch, mit Dir selbst befassen müssen, wenn Du etwas in Deinem Leben ändern willst. Das nimmt Dir niemand und auch nicht Yoga ab. Du wirst achtsam gegenüber Deinen oft eingefahrenen Mustern und lernst, auf Deine Gedanken, Emotionen und Handlungen zu achten.
Welche Fragen beantwortest Du in der Yogatherapie?
In der Yogatherapie schaust Du genau hin. Auf Dich und auf Deine Lebensumstände. Wie auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) blickt ein Yogatherapeut ganzheitlich auf Dich. Nur weil es Dir da weh tut, muss nicht auch die Ursache genau an dieser Stelle liegen.
Fragen können zum Beispiel sein:
Wie sind meine jetzigen Lebensgewohnheiten?
Was esse ich? In welcher Regelmäßigkeit? Was tut mir gut – was nicht?
Was und wie viel trinke ich?
Wie viel Bewegung gibt es in meinem Alltag?
Wie denke ich? Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Wie atme ich?
Wie steht es um meine Work-Life-Balance? Gebe ich mir selbst genug Zeit und Raum?
Wie ist Dein Umfeld – bist Du umgeben von Energiegebern – oder -Räubern?
Du siehst schon, dass es nicht nur um das konkrete, „vordergründige“ Anliegen oder Krankheitsbild sondern um einen ganzheitlichen Ansatz geht. Dabei ist das Stichwort „Selbstreflexion“, im Yoga als Svadhyaya bezeichnet, von großer Bedeutung. Wer sein Leben selbst in die Hand nimmt, übernimmt Verantwortung. Für sich selbst. Um das tun zu können, solltest Du wissen, was DIR Freude macht, was DIR gut tut. Auf dem Weg, das herauszufinden, hilft Yoga. Wenn Du offen bist, kann Yoga wie eine Art Coaching Veränderungsprozesse anstossen und begleiten. Im Gegensatz zum Coaching bereichert Yoga durch den körperlichen Aspekt. Die Veränderung geht nicht nur auf mentaler, sondern auch auf körperlicher Ebene von statten.
Was macht Yoga mit Dir?
Du wirst flexibler – körperlich und mental. Du wirst feststellen, wie sich bei regelmäßiger Praxis Dein gesamtes Wohlbefinden verbessert.
Wenn Du zum Beispiel viel sitzt, kannst Du mit Yogaübungen Deine Wirbelsäule beweglich halten – und Rückenproblemen zuvor kommen oder sie mit Yoga lindern.
Deine inneren Organe werden besser durchblutet und durch die Asanas löst Du nach und nach Muskelverspannungen und wirst merklich flexibler.
Vor allen Dingen wirst Du durch die Yoga-Praxis lockerer – die Dinge um Dich herum ärgern Dich nicht mehr so leicht, Du entwickelst eine angenehme Gelassenheit.
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Wie läuft eine Yoga-Therapie-Stunde ab?
Jede Stunde enthält folgende Elemente:
Anamnese: was ist das konkrete Anliegen, wo zwickt es? (Erstgespräch)
Informationen zu diesem speziellen Thema in Form eines Vortrags
Tiefenentspannung zu Beginn (Savasana)
Atemübungen (Pranayama)
Aufwärmen
spezielle Übungsreihe (Asanas)
Meditation/Konzentrationsübung
Tiefenentspannung zum Abschluss (Savasana)
Es gibt 2 Formen der Yoga-Therpie:
1. Gruppenstunden in Kleingruppen
In kleinen Gruppen von maximal 6 Personen wird ein konkretes Thema wie zum Beispiel Umgang mit Stress oder Rückenbeschwerden behandelt.
2. Einzelstunden
Hier bist Du mit Deinem Yoga-Therapeuten allein und er/sie kann sich vollkommen auf Dich und Dein Anliegen einstellen.
Für welche Form Du Dich entscheidest, liegt bei Dir. Wie Du Dich auch entscheidest, die Yogatherapie kann ein effektiver Weg zu einem neuen Gesundheits- und Lebensgefühl sein.
„Höhepunkt des Glücks ist es, wenn der Mensch bereit ist, das zu sein, was er ist.“(Erasmus von Rotterdam)
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