Die Gretchenfrage: Detox oder nicht Detox?

Scenic shot of the beach with waves hitting the rocks.

Es wird viel diskutiert über den Sinn oder Unsinn von Detox. Vor 3 Wochen bin ich aus der Ayurveda Kur auf Sri Lanka nach Hause gekommen – mit einem fiesen Hautausschlag im Gesicht. Eine Folge des Entgiftungsprozesses, sagte meine Ayurveda Ärztin und fand das alles nicht sonderlich dramatisch.

Was war passiert? Ich halte meinen Lebensstil nicht per se für ungesund, im Gegenteil glaube ich, dass ich tatsächlich recht bewusst durchs Leben schreite. Ich bin kein Asket und will auch keiner werden, doch dieses Ereignis hat mich nachdenklich gemacht und ich frage mich: was ist dran am Mythos Detox?

Der Lebensstil ist ausschlaggebend

Unser Lebensstil, so ist es nun einmal, hat eine merkwürdige Eigendynamik entwickelt, die uns eher immer weiter weg zu tragen scheint von dem, was gut für uns wäre. Wir haben wenig Zeit, essen oft schnell und "irgend etwas", das gerade in Reichweite ist, ohne uns darum zu kümmern, was wir da in unseren Körper hinein mampfen. Wir fühlen uns gestresst mit all den Aufgaben, holen uns runter mit dem Glas Wein am Abend, mit der Zigarette zum Kaffee, treiben zum Ausgleich und für das Gewissen exzessiv Sport und schlafen meist zu wenig, weil wir ja alles unter einen Hut kriegen wollen. Dass das auf Dauer nicht sonderlich gesund sein kann, dürfte beim bewussten Lesen dieser Zeilen ziemlich klar werden, ganz zu schweigen von den kleineren oder größeren Wehwehchen, die sich möglicherweise bereits eingestellt haben. Finger hoch: Wer schläft regelmäßig tief und fest seine 7 bis 8 Stunden? Wer leidet an ständig verspannter Nackenmuskulatur oder Schmerzen im unteren Rücken? Wer "braucht" sein Gläschen Wein am Abend, weil es zum Genuss dazu gehört - und außerdem so wunderbar entspannt? Ach, so ein Zigarettchen am Abend, das ist doch ok. Klar, ist alles ok, die Frage ist eine andere: wer sitzt im Sattel des Lebens? Der allmächtige Alltag - oder Du?

Selbst stehen

Gesundheit bedeutet auf Sanskrit SVATYA, was übersetzt "selbst stehen" heißt. Ist das nicht wunderbar? Wir fühlen uns gesund, wenn wir selbst stehen können. Dafür benötigen wir einen Lebensstil, der das ermöglicht. Durch eine Entlastung im Alltag, eine gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung.

Detox mit Avocado: Smoothie, Dinkelbrot, Basilikumblätter, Gewürze

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Fakten über "das Wunder Körper":

  • Pro Sekunde sterben 50 Millionen Zellen ab - fast genauso viele werden vom Körper erneuert (fast = darum altern wir)

  • die Magenschleimhaut benötigt 1 Woche, um sich rundum zu erneuern

  • die Hautzellen brauchen 2 Wochen für eine Rundumerneuerung

  • das Knochengewebe erneuert sich bei jungen Menschen nach 10 Jahren - später dauert es mit zunehmendem Alter doppelt so lange

  • während jedes Verdauungsprozesses wird die Nahrung inmikroskopisch winzige Teilchen zerstückelt, aus denen der Körper mit Energie versorgt wird: die Drüsen der Magenschleimhaut zersetzen die Nahrung, der Dünndarm, der übrigens eine unfassbares Ausmaß von 100 m2 erreichen kann, entzieht der Nahrung die Nährstoffe, die den Stoffwechsel in Gang halten – und transportiert sie ins Blut.

  • Die Leber, das zentrale Organ des Stoffwechsels und übrigens die größte Drüse im Körper, baut bekanntermaßen Alkohol und andere Schadstoffe ab, macht Krankheitserreger unschädlich und produziert Galle. Auch wenn die gute Leber verdammt viel ertragen kann, macht sie bei einem Zuviel und bei Umweltgiften wie Quecksilber doch schlapp: die werden im Körper gespeichert, lagern sich im Fettgewebe ab und können die Hormone durch einander bringen, die im Fettgewebe produziert werden.

  • Die Niere, das zweite große Filtersystem für Schadstoffe, „wäscht“ täglich 1.500 Liter Blut. Sie funktioniert besser, wenn wir viel Trinken, denn dann können die Schadstoffe einfacher abtransportiert werden und kreisen nicht unnötig im Blut herum.

Warum Detox?

Wenn zu viele Schadstoffe zu lange im Organismus bleiben und sich irgendwo festsetzen, können sie zu Gicht, Osteoporose, einem trägen Darm oder einer entzündeten Darmflora und wohl auch zu Krebs zu führen. Durch negativen Stress, zu viel Sonne, Rauchen oder einen gestörten Fettstoffwechsel nimmt die Anzahl der Antioxidantien ab, das sind natürliche Inhaltsstoffe, die unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen schützen können. Diese halten die freien Radikale in Schach, die, wenn sie sich zu stark vermehren, zu Diabetes, Krebs oder Alzheimer führen können.

Bitte mal Pause!

Natürlich geschieht das nicht sofort sondern schleichend, doch wir spüren es meistens direkt, wenn wir uns abgeschlagen und ausgelaugt fühlen, keinen Appetit haben und trotzdem essen, uns die Konzentration und Disziplin abhanden kommt und wir anfällig werden für Krankheiten. Oft ist das nach Feiertagen der Fall, an denen es „von allem zuviel“ gibt. Weihnachten, Ostern, in den USA Thanks Giving etc.. Irgendwann reicht es dem Körper und wir spüren: es ist Zeit für Verzicht. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um sich mit Detox zu befassen – und den Lebensstil nachhaltig darauf auszurichten.

Denn, wie meine weise Ayurveda Ärztin in der Panchakarma Kur sagte: „It is not the medicine that will make you stay healty but your lifestyle.“

Detox - mach mal Pause!

Detox - mach mal Pause!

Brauchen wir Detox?

Derzeit ist oft zu lesen, dass der Körper keine Entgiftung oder Entschlackung brauche. Er wäre selbst in der Lage, sich von den Giftstoffen zu befreien. Seit meiner Ayurveda Kur und den Auswirkungen, die ich dort am eigenen Leib erfahren habe, hege ich da Zweifel. Ich ernähre mich weitestgehend gesund, achte auf ausreichend Bewegung und spätestens seit meinem Burn-Out vor einigen Jahren auf Entlastung und Entspannung durch Ruhepausen und Yoga. Und trotzdem hatte sich offenbar eine Menge angesammelt. Ich glaube, dass unsere Umwelt nicht mehr so in Takt ist, als dass der Körper alles selbst entsorgen könnte. Ich glaube, dass wir sehr wohl etwas dafür müssen, uns gesund zu halten. Ich persönlich glaube an den Mythos Detox.

Meine Erfahrungen mit der TCM in der Burn-Out-Klinik damals und mit Ayurveda lassen mich daran glauben, dass die mehr als 5.000 Jahre alten Wissenschaften nicht umsonst auf regelmäßige Entgiftung des Körpers UND einen gesunden Lebensstil bauen. Natürlich darf das von den westlichen Medizinern angezweifelt werden, schließlich gibt es vergleichsweise wenig statistisch Bewiesenes. Andererseits fehlt es tatsächlich wohl einfach an den Studien als an den Ergebnissen. Die westliche Medizin schielt erfreulicherweise zunehmend auch auf die östliche Medizin. Ein wunderbarer Trend, denn warum bringt man nicht einfach das Beste aus beiden Teilen zusammen?

Ich gebe an dieser Stelle mein klares PRO DETOX. Und zwar nicht nur einmal pro Jahr, sondern möglichst immer. Damit wir langfristig „selbst stehen“ können.

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